13.04.2020 von Tilman Held

Children in the Wilderness

Zugegeben, ein außergewöhnliches Safari-Erlebnis ist meist keine finanzielle Okassion. Ein Teil des Preisschildes erklärt sich natürlich über die Tatsache, dass die meisten Safari-Lodges nicht mit dem Auto oder dem Schiff erreichbar sind, sondern alles eingeflogen werden muss. Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit, denn die Ökosysteme der Safarigebiete sind seit Jahren in Gefahr. Ob Umweltverschmutzung, Wilderei oder Klimawandel, die Herausforderungen diese Landschaften und Ihre Tierwelt zu erhalten sind immens. Die Verantwortung für den Schutz dieser Paradiese tragen Staat und Betreiber der Lodges gemeinsam und wenig überraschend gibt es diesen nicht zum Nulltarif. 2018 gingen 12% der Einnahmen von Wilderness Safaris (14,6 Million US-Dollar) direkt in lokale Community-Projekte und den Naturschutz.

Mit jedem Besuch unterstützen Sie also maßgeblich den Erhalt dieser fragilen Landschaft!

Doch unser Safari-Partner Wilderness Safaris geht noch einen Schritt weiter. Denn wirklich greifen können diese Maßnahmen nur, wenn sie von allen Menschen in diesen Regionen mitgetragen werden. Mit "Children in the Wilderness" verfolgt Wilderness Safaris deshalb seit 2001 ein bemerkenswertes Projekt, bei dem die Ausbildung der jungen Generation vor Ort hin zu mehr Umweltverantwortung im Zentrum steht. Grund genug für uns diese außergewöhnliche Initiative genauer vorzustellen, denn mit jedem Besuch einer Wilderness-Lodge stärken Sie in Form von Bildung und Motivation das zukünftige Fundament zum Erhalt dieser einmaligen Landschaften.

Die Geschichte

2001. Oskarpreistäger Paul Newman tourt mit seiner Familie während einer zweiwöchigen Safari mit Wilderness Safaris durch das südliche Afrika. Newman, der seit 1988 in den USA schon eine eigene Initiative unter dem Namen "Hole in the Wall Gang" betreibt, kommt dabei auf die Idee seine Foundation in Kooperation mit Wilderness Safaris auf den afrikanischen Kontinent  auszuweiten. Gesagt, getan - und schon im Dezember 2001 wird das "Children in the Wilderness"-Programm aus der Taufe gehoben.

Paul war dabei der Katalysator einer schon lange bei den Gründern von Wilderness Safaris schlummernden Überzeugung, dass der Schutz der empfindlichen Ökosysteme Afrikas nachhaltig nur mit dem Support der lokalen Bevölkerung und insbesondere mit deren jüngsten Generation zu bewerkstelligen ist. Im Kern ging es von Anfang an darum die örtlichen Gemeinden davon zu überzeugen, dass (Aus-)bildung und Verständnis zum Schutz Ihrer Umwelt der Schlüssel zu einem besseren Leben und letztendlich zu einer Win-Win-Win Situation zwischen ihnen, ihrer Umwelt und nachhaltigem Luxus-Tourismus in ihrer Gegend ist. Ein System, dass sich gegenseitig trägt und obendrein der jungen Generation die Möglichkeit bietet durch Stipendien und weitere finanzielle Unterstützung in Positionen hineinzuwachsen, die den Bestand langfristig sichern.

Allein seit 2012 haben über 11.000 Kinder an dem Programm teilgenommen. Hunderte von Stipendien wurden an Kinder vergeben, die im Rahmen des Programms Begabung und Einsatz bewiesen haben und von denen mittlerweile viele Positionen innerhalb der Wilderness Familie übernommen haben. Von Rangern zu Field Guides, von Köchen zu Wildschützern, von Buchhaltern zu Piloten.

Karrieren, die ohne "Children in the Wilderness" nie möglich gewesen wären.

 

Wie das Projekt funktioniert

Wilderness Safaris bietet das "Children in the Wilderness"-Programm in 7 afrikanischen Ländern an. Botswana, Malawi, Namibia, Runada, Südafrika, Zambia und Zimbabwe. Im Kern geht es darum Kindern, die in Gemeinden leben, die sich in unmittelbarer Nähe der Wilderness-Safari-Camps befinden, praktische Fähigkeiten und Ausbildung in Sachen Umweltschutz zu bieten. Momentan befinden sich 3.000 Kinder aktiv in einem der Programme.

Das System ist mehrstufig. In einem ersten Schritt identifiziert "Children in the Wilderness" geeignete Schulen in der Umgebung der Lodges und überzeugen die zuständigen Direktoren und Lehrer vom Potential des Programms. Lehrkörper werden zu sogenannten Eco-Mentors ausgebildet, die dann wöchentliche außerschulische Eco-Clubs abhalten, bei der die Kinder eine Grundausbildung zur heimischen Tierwelt, Umwelt und praktischen Fähigkeiten in der Wildnis erhalten.

Einmal im Jahr wird das nächstgelegene Wilderness Camp für den Publikumsverkehr geschlossen und besonders engagierte Eco-Club Kinder verbringen dort 4 Tage, in denen Ihnen gezeigt wird, wie genau die Camps Wild- und Naturschutz umsetzen. Kinder, die über längere Zeit außergewöhnliches Engagement zeigen werden bei Bedarf mit Stipendien auf höheren Schulen unterstützt und in das Youth Environmental Stewardship (YES) aufgenommen, das die Kinder bei Interesse in praktischer Art und Weise auf zukünftige Karrieren vorbereitet. 

Nach dem Ende ihrer Schulausbildung vor Ort erhalten besonders begabte Kinder weitere Stipendien an höheren Schulen des jeweiligen Landes. Idealerweise kommen die Absolventen nach ihrer Ausbildung zurück in Ihre Heimatgemeinden und unterstützen so den nachhaltigen Aufbau von Infrastruktur und Öko-Tourismus. Jugendliche, die diesen Ausbildungsweg durchlaufen haben gelten in ihren Gemeinden oft als Vorbilder, denen die nachfolgenden Generationen nacheifern. Einfach großartig, wie wir finden!

Finden Sie hier ein Video zum "Children in the Wilderness"-Programm.

 

Fundraising - mit der Tour de Tuli

"Children in the Wilderness" wäre ohne die Unterstützung zahlreicher Sponsoren nicht möglich.

Das wichtigste Fundraising-Event ist die jährliche Mountainbike-Tour Tour de Tuli, ein Charity-Rad-Event durch drei Länder (Südafrika, Botswana und Zimbabwe). 7 Tage geht es täglich zwischen 60 und 80 km mit dem Mountainbike durch den Busch. Ca. 200 Biker aus vielen Ländern der Erde kommen hier zusammen. Jeweils begleitet von einem erfahrenen Field Guide suchen die Teilnehmer nicht nur die sportliche Herausforderung, sondern sorgen mit Ihrer Teilnahmegebühr auch für eine wichtige Einnahmequelle von "Children in the Wilderness".

Seit 2005 sammelten 3.500 Fahrer über 19 Millionen Rand (ca. 965.000€ - Stand April 2020). Allein von diesen Einnahmen konnten seit 2012 mehr als 11.000 Kinder in den Eco-Clubs ausgebildet und über 5.600 Kindern bei den Lodge-Days das Umweltengagement von Wilderness Safaris vermittelt werden, das ohne Zweifel eine der tragenden Säulen bei der Motivation der Kinder hin in eine Karriere im Öko-Tourismus ist.

Auch awayfromitall möchte diese großartige Veranstaltung unterstützen und sucht für die Tour de Tuli 2021 Mitfahrer. Tourdetails und Anmeldungsformulare werden wir - sobald die Tour offiziell ausgeschrieben ist - auf unserer Webseite veröffentlichen.

Interessiert? Hier finden Sie weitere Informationen und ein Video zur Tour de Tuli.

Pack for a purpose

Zwar keine Wilderness-Initiative, aber trotzdem eine tolle Sache, finden wir. "Pack for a Purpose" ist ein großartiges Projekt zur Unterstützung von lokalen Gemeinden in Urlaubsländern, denen es oft an vielen für uns ganz alltäglichen Dingen fehlt. "Pack for a Purpose" gibt es nicht nur für afrikanische Länder sondern weltweit. Es geht im Kern darum, nicht vollständig genutzten Stauraum im privaten Reisegepäck für eben solche Kleinigkeiten zu nutzen, die im Urlaubsland rar und gleichzeitig von großem Nutzen sind. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass diese Mitbringsel nicht nur wirklich dringend benötigt werden, sie sind auch oft ein "Türöffner" im wahrsten Sinne des Wortes. Es gibt wirklich kaum eine Erfahrung die mehr das Herz berührt als in die Augen eines Kindes zu sehen, das einfache Dinge wie einen Kugelschreiber wie einen Schatz betrachtet. Probieren Sie es aus! Einfach Reiseziel und Hotel auswählen und bei "Pack for a Purpose" nachsehen, was aktuell besonders dringend benötigt wird! Wilderness Safari Mitarbeiter nehmen die Gastgeschenke übrigens auch gerne schon am Zielflughafen in Empfang und leiten sie zuverlässig an das gewählte Projekt weiter, falls Ihnen das lieber ist! 

Hier finden Sie ein Video zu "Pack for a Purpose" Einfach großartig!

 

Unsere Wilderness-Safaris

Wenn Sie dieser Artikel inspiriert hat und Sie sich nun tatsächlich mit dem Gedanken tragen in Ihrem nächsten Urlaub nicht nur eine Safari zu unternehmen, sondern auch das "Children in the Wilderness" Projekt zu unterstützen, dann finden Sie hier Safari-Lodges und einige Vorschläge zu außergewöhnlichen Luxus-Safaris mit Wilderness-Safaris. 

Gerne arrangieren wir auf Anfrage auch Besuche in den örtlichen Gemeinden, damit Sie sich selbst vor Ort ein Bild davon machen können, was das Projekt (vielleicht auch mit Ihrer Hilfe) bewirkt. Wenn Sie jetzt sofort Gutes tun wollen - gerne: Hier hier geht zur Spendenseite von "Children in the Wilderness"

Wilderness Safaris und Lodges (17)

Copyright aller Bilder in diesem Artikel: Wilderness Safaris