29.04.2022

Safari Tansania

Serengeti deluxe

Meine Frau und Ich sind seit vielen Jahren Afrika- Fans. Das südliche Afrika bereisen wir fast jährlich und auch in Ostafrika waren wir schön häufig auf Touren in Kenia und Tansania unterwegs. Wir haben vor vielen Jahren sogar den Jahrtausendwechsel in der Serengeti verbracht – es gibt einfach nichts beeindruckenderes als Wildtiere in ihrem natürlichen Habitat zu erleben.

Safari Tansania mit Kindern buchen?

Geht das? Klar geht das! Unsere Tochter reiste bereits als Kleinkind mit uns nach Südafrika und Namibia. Mittlerweile ist sie schon gut 12 Jahre alt und es sollte das erste Mal als Familie nach Tansania gehen. Als Highlight des Urlaubs zum Schluss kann man auch immer noch einen Strand-Urlaub in Sansibar anhängen, das erhöht die Vorfreude bei den jüngeren Gästen.

Wann ist die beste Reisezeit um eine Safari in Tansania zu machen und was kostet sie?

Gesagt, geplant. Aber wann, wie und wohin und was kostet es? Die Monate Juni bis Oktober gelten als beste Reisezeit mit den geringsten Niederschlägen, November bis März sind als Green-Season auch sehr ok. Es regnet hin- und wieder mal kurz und heftig – dafür sieht man viele der gerade geborenen Jungtiere. Wenn Sie im April und Mai buchen müssen Sie aufgrund der Regenzeit mit ziemlich viel Regen rechnen. Viele Camps und Lodges sind dann aber ohnehin geschlossen. Für Tansania-Neulinge gilt es noch immer den sogenannten Northern Cirquit mit den Highlights des Serengeti National Parks, dem Ngorongoro Krater – der so groß ist, dass ganz Berlin darin Platz fände- und dem Tarangire National Park als erstes zu be-reisen. Das ganz klassische Afrika-Klischee von großen Wildherden mit tausenden von Tieren im Sonnenuntergang vor Schirmakazien in der Steppe – hier wird es bedient und zwar ganz vortrefflich!
Für eine individuell geplante Safari mit Unterkünften auf luxuriösem Niveau, privatem Driver-Guide und regionalen Flügen kalkulieren Sie pro Person und Tag mit etwa EUR 800,00 und darüber. Je nach Jahreszeit und Niveau der Camps und Lodges. In den Lodges und während des Urlaubs sind üblicherweise die Mahlzeiten und ebenfalls ausgewählte Getränke und weitere Serviceleistungen inkludiert.

Safari Tansania - Erfahrungen

Reisen Sie leicht! Auch im entlegensten Camp gibt es einen Wäscherei-Service. Soft Bags sind in den Safarifahrzeugen und Kleinflugzeugen deutlich besser zu verstauen, als Hartschalenkoffer. Der bewährte Lagenlook kommt auch hier gut zu seinem Einsatz. Morgens und abends kann es auf Reisen in diese Region kühl bzw. kalt sein, mittags strahlt die Sonne. Für diesen Urlaub bietet sich robuste Garderobe in gedeckte Farben und Naturtönen an. Das kleine Schwarze sowie Sakko und Krawatte können auch für die feinste Lodge gern zu Hause bleiben. Solides Schuhwerk ist unerlässlich, sowie persönlich benötigte Medikamente und Toilettenartikel.

Wo startet man und wie lange dauert eine Safari in Tansania?

Das Städtchen Arusha, gelegen am Mount Meru, ist nicht nur der Ausgangspunkt für die Besteigung des weltberühmten Mount Kilimanjaro, hier beginnen und enden auch die Rundreisen des Northern Cirquit. Die Anreise kann mittlerweile mit europäischen Fluggesellschaften wie z.B. KLM oder Lufthansa/ Eurowings Discover direkt dorthin erfolgen. Alternativ bestehen Möglichkeiten mit Swiss über Dar es Salaam oder ebenfalls weiteren internationalen Airlines über Nairobi nach Arusha zu fliegen. Sollte die Urlaubs-Rückreise von Sansibar aus erfolgen, ist das auch kein Problem.
Eine erste Übernachtung der Tour, z.B. auf einer der dort ansässigen Kaffee-Plantagen, empfiehlt sich nicht nur zum Ausruhen nach dem langen Flug, sondern auch um möglichen Flugverspätungen entgegen zu wirken und trotzdem die Safari wie geplant antreten zu können. Unsere Lieblings-Lodge vor Ort ist die Lake Duluti Lodge. Alternativ die Arusha Coffee Lodge.

Jetzt aber bitte endlich Safari!

Sofort! Vorher müssen wir nur noch klären, ob der Urlaub eine reine Flugsafari oder eine Safari im speziell dafür ausgerüsteten Four Wheel Drive Jeep sein soll? Der Vorteil beim Buchen einer Flugsafari: Man überwindet die Distanzen bei Rundreisen in die National Parks sehr schnell und ohne eventuelle zeitliche Hindernisse am Boden. Der Vorteil der Fahrt im Safari-Jeep: Man ist mitten drin und erlebt während der Tour Land und Leute auf dem Weg zu seinem nächsten Übernachtungsziel. Fazit: Die Wahrheit liegt, wie häufig, in der Mitte. Wir entscheiden uns für einen Hinflug in die Serengeti und die Rückfahrt über den Ngorongoro Krater und den Tarangire National Park nach Arusha im Safarifahrzeug.
Endlich – es geht los! Beim Anblick des kleinen Regionalflughafens in Arusha und der einmotorigen Cessna Caravan Maschinen kommt unweigerlich ‚Out of‘-Feeling auf- so muss es auch schon vor vielen Jahren gewesen sein – abenteuerlich! Die Landschaft unter uns gleitet dahin, der Blick wird weiter und freier. Im Blick zurück taucht plötzlich der schneebedeckte Gipfel des Mount Kilimajaro auf – ein erhebender Anblick. Plötzlich ist der Ngorongoro Krater zu sehen, man erfasst von hier oben seine schier unermessliche Größe. Nach etwa 1 ½ Stunden landen wir in Seronera, im Südlichen Teil der Serengeti, nicht ohne vorher noch eine Ehrenrunde über der Landepiste zu drehen um etwa dort grasende Tiere höflich zum Verlassen derselben aufzufordern. Unser englisch und etwas deutschsprechende Driver Guide erwartet uns schon. Vier Tage in diesem Paradies werden wir zusammen mit ihm reisen. Sie sind vollgestopft mit den beeindruckendsten Wildbeobachtungen: 20 Löwen an einem Tag, 12 Geparde auf einem Fleck, inklusive Jungtieren, eine Gnu-Herde mit mehr als 20.000 Tieren – ein Superlativ jagt das nächste. Für Impalas und Zebras halten wir schon gar nicht mehr an. Abends freuen wir uns jedes Mal auf unser luxuriöses Tented Camp. Zu den Besten gehören z.B. das Serengeti Bushtops, das One Nature Nyaruswiga Serengeti Camp und das Roving Bushtops Auch (k)eine Glaubensfrage: Tented Accommodation oder doch lieber eine Lodge für diesen Urlaub? Ein Zeltcamp ist mitnichten mit den typischen Ferienaktivitäten am heimischen Baggersee zu vergleichen. Die englische Sprache erfand den Begriff „Glamping“ für luxuriöses Residieren im ‚Out of Africa Style‘, in schicken, teilweise fast oder auch über 100 qm großen Zelten mit Bad, Dusche, und WC lässt es sich gut leben. Abends nach den Touren wird es je nach Jahreszeit kühl, manchmal auch kalt und die unbekannten Geräusche der nachtaktiven Tiere sind durch Canvas natürlich ungefiltert zu hören. Wenn Sie das Thema 'Glamping' interessiert - hier wir haben eine ganzen Artikel darüber verfasst!
Wenn das nichts für Sie ist? Auch kein Problem. Lodges mit Unterkünften aus Stein kann man natürlich auch buchen. Die besten sind z.B. &beyond Kleins Camp, &beyond Grumeti Serengeti River Lodge und die Four Seasons Safari Lodge Serengeti.
Alles in allem sollten Sie 8-10 Tage Zeit für eine Rundreise mitbringen und länger reisen geht natürlich immer. Wenn Sie zum Ende des Urlaubs noch einen Abstecher nach Sansibar einlegen, sollten es 14 Tage sein.
Mein Tipp: Buchen Sie ein Tented Camp bitte unbedingt wenigstes einmal in einem der National Parks.
Die Serengeti ist die Heimat der weltberühmten Great Migration, also der Wanderung der Herdentiere auf der Suche nach den besten Weidegebieten im Wechsel der Jahreszeiten. Diese ellipsenförmige Bewegung ist ein Naturschauspiel – kein Präzisionsuhrwerk! Wir haben Glück, viele der riesigen Herden sind jetzt im Südlichen Teil der Serengeti zu bestaunen – aber auch ohne dieses Schauspiel ist die Dichte an Wildtieren in der Serengeti nicht zu überbieten. Planerisch berücksichtigen? Nach Möglichkeit ja. Eine Garantie für das Erleben – quasi beim Buchen inbegriffen - gibt es aber nicht – wir nehmen es ganz einfach als einen super ‚added value‘!
Nach vier erlebnisreichen Tagen machen wir uns auf zum Ngorongoro Krater, der offiziell ein Teil des Serengeti National Parks ist. Die lange Etappe im Jeep über holprige Pisten wird durch erneute Wildbeobachtungen emotional verkürzt. Plötzlich taucht er im Mittagsdunst vor uns auf – der Ngorongoro – wie ein riesiger Berg. Und es geht bergauf, teilweise auch in Serpentinen. Die Landschaft verändert sich. Wo eben noch Steppe und Gras waren wird die Vegetation umfangreicher und vielfältiger. Es wird kühler und feuchter- eigentlich mal ganz angenehm. Plötzlich taucht vor uns ein Elefant auf, der die Piste überqueren möchte - er hat natürlich Vorfahrt. Schlussendlich ist es eine Herde von 40 Tieren – und wir haben Verspätung… Am besten übernachtet man direkt am Kraterrand. Das non-plus Ultra ist die &beyond Crater Lodge, die sich selbst recht treffend mit ‚Maasai meets Versailles‘ beschreibt. Der Ausblick von den Zimmern der Lodge ist einfach unbeschreiblich. Schöne Alternativen sind das Sanctuary Ngorongoro Crater Camp oder auch das Elewana The Manor at Ngorongoro.
Wir verbringen hier 3 Tage. An einem der Tage steht die Tour zum Kraterboden auf dem Programm. Entgegen der sonstigen Planung von Wildbeobachtungsfahrten sind wir hier nicht zum Lunch zurück in der Lodge, sondern nehmen im Jeep ein leckeres Picknick mit. Die Dichte an Tieren im Krater ist enorm und wir können uns gar nicht sattsehen. Leider ist uns an diesem Tag das Wetter nicht so wohlgesonnen – es beginnt zu regnen. Macht nichts, wir sitzen ja im Fahrzeug. Aber die Tiere werden natürlich nass. Einem Löwen, der uns auf der Piste entgegenkommt, scheinen weder das Wetter noch wir zu gefallen. Scheinbar grummelig schiebt er sich an unserem Fahrzeug vorbei – Gänsehaut Moment, nur um zum Abschied an unserem Hinterrad sein Bein zu heben. Hätten wir das bei Sonnenschein auch erlebt?
Wenn Sie zum Tarangire National Park weiter reisen, führt Sie der Weg über den Lake Manyara mit seinem kleinen National Park und den bekannten Baumlöwen. Angekommen in Tarangire, begeistert uns erneut die herrliche Vegetation. Weniger Steppe, weniger offene Flächen – dafür mehr lichte Wälder und hohe Bäume. Ein Paradies für Leoparden. Leider haben wir nur noch zwei Tage Zeit für diesen Stopp im Sanctuary Swala Camp. Unser Driver Guide zieht auf dieser Tour alle Register seines Könnens und auf der letzten Pirschfahrt erleben wir ihn endlich – einen majestätischen Leoparden, fotogen in eine Astgabel drapiert. Sein Dinner hat er mit hinaufgeschleppt, in sichere Höhen. Es gibt Impala, und das Knacken der brechenden Knochen haben wir noch lange in den Ohren.

Safari Lodges Tansania (9)

Welche Tiere sieht man auf einer Safari durch Tansania?

Der Tier-Reichtum der Serengeti ist legendär. Neueste Erhebungen gehen von einem Tierbestand von mehr als 3,5 Millionen Tieren aus – alleine im Serengeti National Park. Manchmal hat man das Gefühl man hätte während einer Rundreise durch Tansania auch wirklich jedes einzelne Tier gesehen. Dazu zählen unter anderem: Löwen (ca. 4.000), Geparden (ca. 250), Leoparden (ca. 1.000), Gnus (mehr als 1,5 Millionen in der Serengeti), Zebra (mehr als 500.000 in der Serengeti), Gazellen (mehr als 300.000), Rhinozeros, Elefanten, Krokodile, Flusspferde, Grant- und Thomson Gazellen.

Safari Tansania und danach Sansibar

Zurück in Arusha geht es für uns noch für ein paar entspannte Tage an die Strände des Indischen Ozean – nach Sansibar, um das Erlebte in Ruhe zu verarbeiten. Das perfekte Ende dieses Traum-Urlaubs! Das Zanzibar White Sand Luxury Villas & Spa ist als Mitglied von Relais & Chateaux eine gute Adresse.
Doch vorher möchte unsere Tochter wissen: What’s next? Wohin werden wir als nächstes reisen? Sie ist jetzt offensichtlich auch ein Afrika und Safari-Fan geworden.
Unsere nächste Safari könnte uns zum Beispiel zu den ursprünglicheren und weniger bekannten tansanischen National Parks Ruaha und Selous führen, aber auf jeden Fall müssen wir bei der kommenden Tour zu den Mahale Mountains am Lake Tanganjika um die dort heimischen Schimpansen zu beobachten – doch das ist eine andere Story...

Safaris in anderen Ländern Afrikas

Ihr Afrika Experte