Städtereise Athen

Ostern mit Freunden und Familie in Griechenlands Hauptstadt. Was es auf dieser Reise zu beachten gilt lesen Sie in diesem Beitrag.

Nach zwei Jahren, die wir Ostern im Lockdown verbracht hatten, kam die Idee zu einer Städtereise zu Anfang des Jahres zuerst von unseren Kindern. Auch dass es nach Athen gehen sollte, war ein Wunsch der Kinder, nicht zuletzt wahrscheinlich deshalb, weil sie sich in der Schule unlängst in Geschichte mit der frühen Antike beschäftigt hatten. Rom und Paris hatten wir schon vor der Pandemie von unserer Bucket List gestrichen. Ein paar Tage raus, in ein schönes Hotel, besseres Wetter als zu Hause, nette griechische Restaurants gepaart mit Sehenswürdigkeiten und ein bisschen Kultur, dagegen hatten auch wir als Eltern nichts einzuwenden.

Bei der Planung der Reise haben wir uns auf ein Angebot der lokalen Partner-Agentur von awayfromitall verlassen. Klar, man kann auch alles selber planen, aber der Luxus sich mal um nichts kümmern zu müssen und ein auf die Gruppe perfekt abgestimmtes Programm einfach nur durchlaufen zu können, in das Sehenswürdigkeiten wie die Akropolis, das Olympiastadion, die Plaka und die wichtigsten Museen nahtlos eingebunden sind, ist schon viel wert. Zumindest dann, wenn man größeren Stress bei einer solchen Reise vermeiden möchte.

Städtereise nach Athen - wie lange?

Nicht nur die Frage wie lange wir nach Griechenland reisen sollten hat uns im Vorfeld beschäftigt, sondern auch zu welcher Jahreszeit. In Athen ist das Wetter meist sehr berechenbar. Das ist einerseits gut, andererseits muss man spätestens ab Mai bis in den Oktober hinein in der City konstant mit Tagestemperaturen jenseits von 40 °C rechnen. Insofern können wir eigentlich nur den Frühling oder den Herbst empfehlen. Es sei denn man liebt das heiße Wetter. Wie lange? Unser Tipp: Irgendetwas zwischen drei und fünf Tage. Dass sich bei unseren Kindern beim Wort 'Museum' bereits die Nackenhaare aufstellen, haben wir auf diesen Programmpunkt weitestgehend verzichtet und uns auf alles konzentriert, was alt ist und was in irgendeiner Form mit der Wiege der Demokratie zusammen hängt. Vorweg schicken kann man an dieser Stelle, dass in Athen so ziemlich alles alt ist. Sehr alt sogar...

Unsere Erfahrungen auf der Städtereise nach Athen

Die Flug-Zeit nach Athen von München betrug fast genau 2 Stunden. Brauchen Sie einen Mietwagen, der am Airport für Sie bereit steht? Unsere klare Antwort: nein, brauchen Sie nicht. Die meisten Sehenswürdigkeiten in der Athener City sind fußläufig zu erreichen und sollte es doch etwas weiter sein, dann kann man sich ganz hervorragend mit dem Rad, dem Taxi oder mit einem für ein paar Stunden gecharterten Van oder einer Limousine behelfen. Die Fahrt vom Flughafen in die City beträgt circa 30 Minuten - wenn der Verkehr mitspielt. Bei der Wahl des Hotels hat man natürlich die Qual der Wahl. Für uns in die nähere Auswahl kamen das Hotel Grand Bretagne (eher traditionell) das MGallery Hotel direkt gegenüber (modern), beide direkt am Syntagma-Platz gelegen, oder aber, wer es ein bisschen beschaulicher mag, das Hotel Margi, ca. 25 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, direkt am Wasser. Schlussendlich haben wir uns für das Hotel MGallery entschieden. Ein wirklich schönes Hotel, nur beachten Sie bitte, dass die Zimmer lediglich über eine sehr kleine Garderobe verfügen. Nach dem Check-in verbrachten wir den Rest des Tages auf der Dachterrasse des Hotels mit Pool und zwei Flaschen Wein, bevor wir zum Abendessen einen der vielen Restaurant-Tipps in der Innenstadt aufsuchten.

Das weiter unten aufgeführte Restaurant in Piräus ist das einzige echte Gourmet-Restaurant, dass bis vor der Pandemie über einen Michelin Stern verfügte. Aus dem ersten oder zweiten Stock überblickt man von dort den wunderschönen Yachthafen von Piräus.

Einer der wichtigsten Tipps: investieren Sie in einen Reiseführer. Keinen Gedruckten, sondern einen Lebendigen. Sehenswürdigkeiten wie die Akropolis, Kirchen, Tempel, Museen, Amphitheater und selbst weitere Restaurant-Empfehlungen sind aus dem Mund eines Reiseführers einfach wesentlich besser verständlich, aktueller, persönlicher und wenn man sich den Ärger aus nicht aktuellen, gedruckten Reiseführern (besonders jetzt nach der Pandemie) ersparen möchte, dann auch günstiger. Wenn Sie noch schulpflichtige Kinder dabei haben raten wir Ihnen auch zu einem deutschsprachigen Reiseführer. Die Jugend versteht zwar schon erstaunlich gut Englisch, aber wenn es um alte Dinge, Kunst etc. geht, dann läuft die Verständigung in Deutsch einfach besser.

Festzuhalten bleibt auch, dass offensichtlich der gebräuchlichste, männliche, griechische Vorname unter den lokalen Reiseführern wohl 'Costa' ist. Sowohl unser Fahrer als auch zwei unserer Guides machten es uns einfach und wir mussten uns nichts anderes als 'Costa' merken…

Am Morgen nach unserer Ankunft begeben wir uns also in Begleitung unseres Guides per privatem Transfer an den Fuß der Akropolis. Da keiner von uns 4 Erwachsenen jemals zuvor als Tourist in Athen war, auch für uns ein echtes Highlight auf dieser Reise! Das Wetter spielt ebenfalls mit - früh-sommerliche 20°C beim kurzen Aufstieg sind sehr angenehm. Gerade bei der Akropolis können wir Ihnen nur raten: achten Sie auf die Öffnungszeiten. Wenn es geht, seien Sie am Morgen früh am Eingang. Das ist für einen Besuch besonders günstig. An den meisten Tagen füllt sich die berühmteste Erhebung der Stadt spätestens um 10:00 Uhr mit Massen von Menschen. Vor Beginn der Pandemie übervölkerten an einem Spitzen-Tag bis zu 25.000 Menschen diese Sehenswürdigkeit. Die Öffnungszeiten verändern sich gerne mal. Wenn Sie ohne Reiseführer unterwegs sind, lohnt es sich das am Tag vorher zu checken.
Unser Besuch auf der Akropolis dauert dann circa zweieinhalb Stunden. Vergleichbar ist dieses UNESCO Weltkulturerbe und Wahrzeichen Griechenlands für uns eigentlich nur mit dem Forum Romanum in Rom. Es ist als ob man die Wiege der Demokratie wirklich anfassen könnte. Wer möchte kann nach diesem Besuch auch noch einen Abstecher im nicht weit entfernten, neuen Akropolis-Museum machen. Allein das Gebäude ist eine Augenweide. Wir haben uns stattdessen für den Besuch in einem gemütlichen Restaurant in der Alt-Stadt von Athen (Plaka) entschieden. Ach ja, einer unserer wichtigsten Reisetipps: planen Sie sich die Tage nicht zu voll! Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht pro Tag lediglich einen großen Programmpunkt vorzusehen. Das ist insofern günstig als es Ihnen die Möglichkeit gibt Zeit für das Unvorhergesehene, Gemütliche und Gesellige zu lassen um sich ganz nebenbei auch noch ein wenig zu erholen. So verbringen wir den Rest des Nachmittags wieder auf der herrlichen Dachterrasse des Hotels bevor wir auf dem Weg zum Abendessen noch für einen Sundowner im Hotel Grand Bretagne Stop machen. Auf der Dachterrasse haben Sie mit Abstand den besten Blick auf die Akropolis im Abendlicht. Von hier aus sind es nur 10 Minuten Spaziergang in typisch griechische Tavernas (siehe Empfehlungsliste weiter unten), wo wir unterhalb der Akropolis alles probieren, was die griechische Küche zu bieten hat.

Am kommenden Morgen erwartet uns nach dem Frühstück unser Bike-Guide. Er heißt, Sie ahnen es, Costa. Costa führt uns über den Syntagma-Platz hinunter Richtung Plaka, wo sieben E-Bikes auf uns warten. Jedes Bike hat einen Namen aus der griechischen Mythologie. Meins heißt Penelope. Costa zeigt uns das etwas andere Athen. Den besten Blick auf die Akropolis von der gegenüberliegenden Sternwarte aus, die Bar mit dem vermeintlich besten Café Freddo (eine Art Eiscafe, aber doch irgendwie anders), das erste Olympia-Stadion von 1896 (dort werden wir am kommenden Tag unsere ganz eigene Olympiade abhalten), das Hadrians-Tor und, als besonderes Schmankerl, den Wachwechsel der Garde-Soldaten vor dem Domizil des griechischen Präsidenten. Very instagramable! Obwohl wir uns vor Empfehlungen für Restaurants eigentlich nicht erwehren können, beschließen wir ganz entspannt unser Lunch am Pool des Hotels einzunehmen. Die Kinder genießen den Pool und das warme Wetter und wir begeben uns gegen Abend nach Piräus ins legendäre Fischrestaurant Varoulko Seaside. Den Michelin Stern, den man hier vor der Pandemie noch hatte, ist leider weg, dennoch sitzt und isst man hier ganz ausgezeichnet. Besonders bemerkenswert fanden wir die Weinliste und, das hat uns wirklich sehr überrascht, die Qualität der Weine aus Griechenland. Dass man hier guten Rotwein macht, war uns eigentlich klar, aber auch die Weiss- und Roséweine sind wirklich sehr gut.

Am dritten Tag, ich habe es bereits erwähnt, folgen wir dem Angebot der Agentur an Original-Schauplätzen unsere eigene Familien-Olympiade zu veranstalten. Zwei junge Olympionikinnen treffen uns vor dem olympischen Dorf von 1896, wir wärmen uns auf (definitiv ein Hingucker für alle anderen) und begeben uns dann auf einen Sportplatz in Sichtweite des ersten Olympiastadions der Neuzeit. Haben Sie schon mal Diskuswurf probiert? Oder Speerwurf? Mit dem Kugelstoßen konnten wir Dank der Bundesjugendspiele alle noch etwas anfangen. Nach jeder Disziplin und einer jeweils kurzen Einführung kommt es dann immer zum Wettkampf der Generationen. Natürlich gewinnen die Kinder! Den Sprint und den Staffellauf absolvieren wir dann im echten Olympiastadion, in dem jedes Jahr nach 42, 195km in Marathon beginnend der berühmte Marathonlauf endet. Für Sportbegeisterte ein echtes Erlebnis an dieser quasi-heiligen Stätte zu stehen. Ein Sieger-Foto mit goldenem Lorbeerkranz für den Sieger muss natürlich auch sein!

Das war’s! Danach geht es zurück ins Hotel, Lunch auf der lieb gewonnene Dachterrasse und dann geht es auch schon wieder zum Flughafen, pünktlich zu unserem Rückflug nach München.

Wer mehr von Griechenland und der Umgebung der griechischen Hauptstadt sehen will, dem bietet sich jetzt entweder das Anmieten eines Mietwagens an, oder man entscheidet sich dafür in den Händen der großartigen Reiseführer zu bleiben, die auch außerhalb der Stadt den Besuch jeder Sehenswürdigkeit zu einem echten Erlebnis machen. Oder - ja, oder, Sie reisen einfach auf einer der vielen wunderschönen Inseln weiter. Korfu, Mykonos, Santorin, Kreta...